Handwerk

Mailands Handwerk - Moderne trifft Tradition

Geschrieben am 31.10.2016

Wir machen es wie die jungen Aristokraten und lernen von den Kunsthandwerkern Mailands.

EuroCucina 2016 in Mailand. Wir haben es geschafft, uns vor der Eröffnung ein paar Stunden Auszeit zu nehmen. Und haben eine Mission: die Piccolo Grand Tour. Die Idee stammt von der sogenannten Grand Tour, die einst fester Bestandteil des Studiums für junge Aristokraten war. Klassische Elemente einer solchen Tour waren Besuche bei den großen Künstlern und Handwerkern der jeweiligen Epoche.

Mehr als Kunst

Nach Kunst braucht man in Mailand nicht lange suchen: Sie offenbart sich in Malerei und Architektur an den großen Piazzas. Doch uns zieht es tiefer hinein in die Herzkammern der Stadt. Dorthin, wo Pasta zum Antrocknen noch über Wäscheleinen gehängt wird und Köche, Schreiner und Goldschmiede ihr Handwerk über Jahrhunderte zur Perfektion gebracht haben. Eine Generation lehrt die nächste. Geheimnisse werden weitergereicht. So reift ein Verständnis für Historie, Materialien und Verarbeitung, das für Neulinge schier uneinholbar scheint. Das Ergebnis sind brillante Produkte von einzigartigem Charakter.

Mailands Kastanien

In der Via Atto Vannucci treffen wir auf das Vermächtnis eines Vertreters dieser Spezies: die Konfiserie Giovanni Galli. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts stieg Galli zum offiziellen Lieferanten der königlichen Familie von Savoy auf und eröffnete hier sein erstes Ladengeschäft. Seither gehören die berühmten kandierten Kastanien Gallis zur Kultur Mailands wie Armani und Ossobuco alla milanese. In der Modestadt, die so sehr von schnelllebigen Trends bestimmt wird, stellt die Traditionskonfiserie eine wohltuende Konstante dar. Die Herstellung erfolgt noch heute nach den ursprünglichen Rezepten mit gleichbleibend hohem Qualitätsanspruch. In dieser Beständigkeit und der Liebe zum Handwerk sieht man bei Giovanni Galli einen der wichtigsten Faktoren für den ungebrochenen Erfolg.

Perfektion kennt kein Alter

Mit dem Geschmack von Kirschen in Schokoladenglasur auf der Zunge ziehen wir weiter. Auf unserer Piccolo Grand Tour unterhalten wir uns mit Urenkeln der Gründer kleiner Dynastien. Wir staunen über die Präzision und Kunstfertigkeit siebzigjähriger Italiener, die ihren Ruhestandseintritt schon längst überzogen haben, um weiter ihrer Leidenschaft nachzugehen. Wir trinken Espresso mit stolzen Lehrlingen und lernen vor allem eines: Perfektion ist eine Frage der Haltung. Die besten streben ein Leben lang danach und übergeben die Staffel an die nächste Generation.

„Perfektion ist eine Frage der Haltung“

Druckerschwärze und handgeschöpftes Papier

Aus den kühlen Gassen bewegen wir uns schließlich wieder Richtung Zentrum. Genauer gesagt zur Mailänder Scala. Dort, an der Ecke der Piazza San Fedele und der Via T. Marino, befindet sich die Cartoleria F. Pettinaroli. Seit 1881 fertigt der Familienbetrieb Schreibwaren und pflegt die Kunst des Druckens. Auf den alten Maschinen wurden die Hochzeitseinladungen großer Liebespaare gedruckt. Wichtige Ankündigungen entfalteten in der Druckerschwärze von Pettinaroli ihre gesellschaftsverändernde Wirkung. Manch ein Schriftsteller hat hier bedächtig die handgeschöpften Papiere betastet und gewogen, bis er die perfekte Projektionsfläche für seine Gedanken fand. Dem kulturellen Erbe verpflichtet, legt man bei F. Pettinaroli Wert darauf, die alten Maschinen weiterhin zu nutzen und traditionelle Prägeverfahren lebendig zu halten.

Die EuroCucina kann kommen!

Beeindruckt von so viel handwerklicher Meisterschaft kühlen wir uns am Ende unserer kleinen Tour mit einem eisig-sauren Gelato al limone. Unweigerlich summen wir den gleichnamigen Ohrwurm von Italiens Enfant terrible, Paolo Conte. Nach so viel Inspiration kann die EuroCucina kommen. Auf dem Weg zum Hotel reden wir noch über die Impressionen des Tages und können es kaum erwarten, am nächsten Tag in einer der Weltstädte der Handwerkstradition die neuesten Gaggenau Produkte vorzustellen. Wie passend, dass wir auch auf eine Designtradition zurückblicken, die bereits 1683 begann.

Handwerkskunst in der Küche

Seit 1683 hat Gaggenau heimische Küchen mit international ausgezeichneten Produkten „Made in Germany“ revolutioniert. Die Leidenschaft und Handwerkskunst, die wir in Mailand erleben durften, ist auch prägend für Gaggenau. Der Backofen EB 333, seit mehr als drei Jahrzehnten das Aushängeschild der Marke, wird bis heute in präziser Handarbeit gefertigt.

Seine besondere Optik macht den Backofen zum Herzstück der Küche. Ganz nach der Idee „Tradition trifft Moderne“, bietet dieser Küchenklassiker jetzt auch ein TFT-Touchdisplay mit intuitiver Bedienung.